Behandlungs-Angebot

Das Angebot von Ärztinnen und Ärzten mit dem Fähigkeitsausweis Akupunktur - Chinesische Arzneitherapie - TCM (ASA) präsentiert sich sehr unterschiedlich und vielfältig. Umso wichtiger ist es – gerade auch für Patientinnen und Patienten – die verschiedenen Behandlungs-schwerpunkte zu kennen. Nachfolgend werden verschiedene Anwendungen im Detail erläutert. Die Aufzählung umfasst die am häufigsten eingesetzten Behandlungsmethoden:

TCM

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) basiert auf einer rund 2500 Jahre alten Überlieferung.

Die TCM besteht aus fünf Teilgebieten:

  • Akupunktur
  • Chinesische Phytotherapie (Arzneimitteltherapie)
  • Tuina (chinesische Massage)
  • Qi Gong (Lehre der Bewegung des Qi)
  • Diätetik (Ernährungslehre)

Herzstück der TCM ist das Qi (ausgesprochen als «Tschi»). Dieses lässt sich am besten mit Energie oder Lebenskraft übersetzen.

Das Qi ist von Geburt an in uns vorhanden. Es muss täglich neu erworben und gepflegt werden, beispielsweise durch die aufgenommene Nahrung, die Atmung oder spezielle Körperübungen wie Taiji.

Im Idealfall befindet sich das Qi im Körper im freien Fluss. Wird es daran gehindert, entsteht ein Ungleichgewicht. Die Folge davon können Schmerzen und Krankheiten sein.

Zur Behandlung mit TCM gehört immer auch eine Beratung über die eigene Lebensführung.

Akupunktur

Akupunktur ist die im Westen am stärksten verbreitete TCM-Methode. Übersetzt bedeutet Akupunktur «Stechen mit einer Nadel» (lat. acus = die Nadel, pungere = stechen). Die Nadeln werden an verschiedenen Punkten eingestochen. Diese Punkte befinden sich über den ganzen Körper verteilt, auf den sogenannten Meridianen (Leitbahnen, Energielinien). Massgeblich benutzt werden rund 400 Akupunkturpunkte.

Durch das Stechen wird eine Reizung auf den Körper ausgeübt, die das blockierte Qi wieder zum Fliessen bringt und die eigenen Selbstheilungskräfte aktiviert. Zentral dabei ist es, die richtige energetische Diagnose zu stellen, mit Hilfe der Puls- und Zungendiagnose die richtigen Punkte auszuwählen und zu kombinieren, die korrekte Stichtechnik anzuwenden und die Dauer sowie die Intensität der Behandlung angemessen zu dosieren.

Anstatt mit Nadeln können die Akupunkturpunkte auch durch Wärme stimuliert werden. Diese Methode heisst Moxibustion oder Moxa-Behandlung. Die Wärme wird mittels getrockneten Beifusskrauts – einer traditionellen Heilpflanze – auf den Körper übertragen.

Moderne Formen der Akupunktur sind das Aktivieren der Energiepunkte mit Laser oder mit elektrisch stimulierten Nadeln (= Elektroakupunktur).

Ohrakupunktur/RAC (Aurikulomedizin)

Im Gegensatz zur chinesischen Akupunktur ist die Ohrakupunktur eine relativ junge Heilmethode. Entwickelt wurde sie in den 1950-er Jahren vom französischen Arzt Paul Nogier. Die Behandlung über das Ohr ist zwar auch aus der chinesischen Akupunktur bekannt. Allerdings werden dort nur wenige Punkte verwendet.

Am Ohr befinden sich Reflexzonen, die mit vielen verschiedenen Körperstellen verbunden sind. Daher lassen sich mit der Ohrakupunktur diverse Krankheiten und Störungen behandeln.

Gemäss der Ohrakupunktur sind sogenannte Störfelder ein häufiger Grund für Krankheiten. Störfelder können u. a. Narben, psychische Belastungen oder chronische Entzündungsherde (Zähne, Nasennebenhöhlen usw.) sein. Sie führen zu einer Blockade der Selbstheilungskräfte.

In der Ohrakupunktur werden diese Störfelder mithilfe der Pulsdiagnostik (auch RAC – réflexe autonome circulatoire genannt) ermittelt. Dabei führen bereits geringe Reize verschiedener Art dazu, dass sich der Puls des Patienten oder der Patientin ändert.

Die so ermittelten Störungen werden anschliessend durch das Setzen von Nadeln an der Ohrmuschel behoben. Der ausgelöste Reiz bewirkt über das Gehirn, dass sich die erkrankten Organe regulieren. Bei chronischen Krankheiten oder Suchterkrankungen werden in der Regel für etwa zwei Wochen Dauernadeln (in der Form ähnlich wie kleine Knöpfe) eingesetzt.

Arzneimitteltherapie (Chinesische Phytotherapie)

Die Chinesische Arzneimitteltherapie hat in der TCM eine grosse Bedeutung. Die Rezepte werden meist aus mehreren Heilpflanzen gemischt und individuell auf den Patienten oder die Patientin abgestimmt. Selten enthalten die Arzneimittel mineralische oder tierische Bestände.

Eine Arzneimitteltherapie wird bei akuten Krankheiten während einiger Tage oder Wochen eingesetzt. Bei chronischen Erkrankungen können die Kräuter unter Umständen über mehrere Monate hinweg eingenommen werden.

Die Arzneimittel werden als Dekokt (gekochtes Konzentrat) oder als Tee getrunken. Ausserdem können sie als Granulate (Pulver) oder in Tablettenform eingenommen werden.

Schulmedizin

Im Allgemeinen dient der Ausdruck «Schulmedizin» als Sammelbegriff für die westlich geprägte Medizin, die nach naturwissenschaftlichen Grundsätzen an Universitäten entwickelt und gelehrt wird. Ebenso grenzt sich der Ausdruck von jenen Therapieformen ab, die gemeinhin der Alternativmedizin zugeordnet werden.

Die Philosophie der SACAM beinhaltet den Brückenschlag zwischen Ost und West, zwischen traditioneller chinesischer Heilkunst und neuzeitlicher westlicher Medizin. Deshalb verfügen alle SACAM-Ärztinnen und -Ärzte sowohl über eine schulmedizinische Ausbildung als auch über eine Weiterbildung in der Chinesischen Medizin (TCM).

Weitere Informationen zu den Anwendungen finden Sie hier.

> Geschichte der TCM in der Schweiz